Sprache ist ein System von Zeichen - z. B. gesprochene Laute, Gesten oder geschriebene Symbole -, die Menschen verwenden, um ihre Gedanken zu artikulieren, ihre Welt zu organisieren und zu kommunizieren. Sprachen sind durch grammatikalische Regeln und einen Wortschatz gekennzeichnet.
Die menschliche Sprach-Fähigkeit ist universell, weist aber eine enorme kulturelle und historische Vielfalt auf: Jedes Land hat seine eigenen Sprachen und Dialekte. Nahezu alle Kulturen haben Schriftsysteme entwickelt, mit denen die gesprochene Sprache aufgezeichnet werden kann. Eine Sprache wird in der Regel schon früh im Leben erworben, und zwar durch das Angebot von Sprache aus dem sozialen Umfeld.
Natürliche Sprachen werden gesprochen oder durch Gesten dargestellt. Da sie von Generation zu Generation weitergegeben werden, entwickeln sie sich als Teil einer historisch gewachsenen Kultur. Jede Sprache besteht aus einem phonologischen System, in dem feste, bedeutungstragende (Laut-)Elemente zu längeren Elementen, wie Wörtern und Sätzen, zusammengefügt werden, die zusammen eine Äußerung bilden.
Die Wissenschaft, die sich mit der Sprache beschäftigt, heißt Linguistik. Die moderne Linguistik befasst sich u. a. mit Lauten und ihrer Kombinatorik (Phonologie), mit der Satzstruktur (Syntax) und mit dem Sprachgebrauch selbst (Pragmatik). Die Grundlagen der linguistischen Forschung gehen auf das antike Griechenland zurück. Denker wie Jean-Jacques Rousseau vertraten die Auffassung, dass die Sprache ein Produkt der Emotionen sei; andere wie Immanuel Kant glaubten, dass die Sprache aus der Vernunft und dem logischen Denken hervorgeht. Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts wie Ludwig Wittgenstein vertraten die Auffassung, dass die Philosophie in Wirklichkeit das Studium der Sprache selbst ist. Zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Linguistik gehören Ferdinand de Saussure und Noam Chomsky.