Kommunikation ist die Gesamtheit aller Interaktionen die eine oder mehrere Informationen transportieren. Das lateinische Wort "communicare" bedeutet so viel wie "etwas gemeinsam machen".
Dabei unterscheidet man beim die interpersonelle Kommunikation, die Gruppenkommunikation und die Massenkommunikation, d. h. die Gesamtheit der Mittel und Techniken, die es ermöglichen, die Botschaft einer sozialen Organisation an ein breites Publikum zu verbreiten.
Abgesehen davon, dass es sich um eine soziale Aktivität handelt, ist Kommunikation auch das Ergebnis eines Kontakts: die Summe der gegenseitigen Zeichen, auch Kommunikationseffekt genannt. Die Bedeutung der verschiedenen Kommunikationsformen ist oft an das kulturelle Umfeld gebunden, in dem sie stattfindet.
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Worte & Taten
In der Kommunikation werden Informationen durch Klang (wie Sprache und Ton) und Form (wie Bild, Symbolik und Text) weitergegeben. Zum Kontakt gehören auch Handlungen, denn durch das Verhalten werden unendlich viele Bedeutungen bekannt gemacht. Der Einfluss von (un)bewussten Handlungen kann bei der Bedeutungszuweisung sehr groß sein: Die nonverbale Kommunikation kann sich sogar gegenüber bewusst gewählten Worten und Symbolen durchsetzen. Denken Sie an die (Un-)Glaubwürdigkeit eines Gesprächspartners, der behauptet, er sei nicht nervös, sondern schwitze und zittere. Das Verhalten ist hier weit zu interpretieren: Architekten können beispielsweise durch eine Struktur beeindrucken oder beruhigen.
Die Wahl des Ortes, der Bewegung oder des Stils, Gewalt, Mode, Musik und Mimik sind nur einige Beispiele, die mit kommunikativem Handeln oder Verhalten zu tun haben. Auch durch Geruch, Wärme, Licht, Farbe, Intonation, Geschmack und sogar durch Pausen oder Schweigen können Bedeutungen übermittelt und Eindrücke vermittelt werden. Da es kein Anti-Verhalten gibt, "ist es unmöglich, nicht zu kommunizieren", stellte der Kommunikationswissenschaftler Watzlawick fest.
Kommunikationsprozess
Kommunikation ist ein zirkulärer Prozess, bei dem es leicht zu Missverständnissen kommt. Die 5 Axiome von Paul Watzlawick können helfen, diesen komplexen Prozess zu verstehen:
- Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren: Jedes Verhalten ist Kommunikation, selbst wer sich gleichgültig verhält oder jede Beteiligung leugnet, kommuniziert damit (wegschauen, nichts erwidern).
- Jede Kommunikation umfasst eine Inhalts- und eine Beziehungsebene: Was ankommt, wird durch die Beziehung beeinflusst.
- Jede Kommunikation hängt von der Interpretation von Ereignissen ab: wenn Parteien Ursache und Wirkung der Interaktion des anderen unterschiedlich erklären ("Nein, du hast angefangen").
- Menschen kommunizieren sowohl digital (durch Zahlen, Buchstaben, Worte und Sprache) als auch analog (z. B. durch Tonfall, Stil und Gesten).
- Jede Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär (ergänzend): Menschen streben entweder Gleichheit an oder betonen Unterschiede (Machtgefälle).
Kommunikationsebenen
Hinsichtlich der Kommunikationsprozesse werden acht Ebenen unterschieden:
- Interkulturelle Kommunikation: zwischen Gruppen und Einzelpersonen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund.
- Massenkommunikation: zwischen einer amorphen Ansammlung von Menschen.
- öffentliche Kommunikation: bei großen unstrukturierten Gruppen.
- Organisationskommunikation: in großen strukturierten Gruppen.
- Gruppenkommunikation: in kleinen strukturierten Gruppen.
- interpersonelle Kommunikation: in dyadischen Beziehungen (Duo-Beziehung).
- intrapersonale Kommunikation: innerhalb des individuellen zentralen Nervensystems.
- Maschinelle Kommunikation: bei technischen Artefakten (Konstrukte, Phänomene, z.B. computergesteuerte Reaktionen).
Eine Briefmarke kann als Informationsträger dienen: Der Text verweist zum Beispiel auf einen Maler und den Portowert; das Bild auf ein Gemälde, ein Dekor, eine Kleidung, einen Brief, eine Typografie... Die Stelle, an der eine Briefmarke aufgeklebt ist, kann manchmal eine verschlüsselte Botschaft enthalten.
Grundlagen
Das Wesen der Kommunikation besteht darin, dass ein oder mehrere Sender und Empfänger innerhalb eines bestimmten Zeitraums regelmäßig die Rollen tauschen und sich gegenseitig Bedeutungen übermitteln. Die Kommunikation kann bewusst und unbewusst oder unterschwellig erfolgen; sie beinhaltet ein abwechselndes Senden und Empfangen. In wissenschaftlichen Modellen (die im Allgemeinen auf den mathematischen Arbeiten von Shannon und Weaver aufbauen) dreht sich dieser Informationsverkehr um die Nachricht. Manchmal wird auch die beabsichtigte oder erzielte Wirkung in einem solchen Modell ausgedrückt. Der Kontakt erfolgt über einen Kanal, ein technisches Medium (z. B. eine Website oder ein Tamtam), zwischenmenschlich (von Angesicht zu Angesicht, z. B. beim Reden, Tanzen oder Küssen) oder über einen Vermittler (eine dritte Person, z. B. einen Dolmetscher oder Mediator). Indirekte Kommunikation kann auch dann stattfinden, wenn die Kommunikation in zwei oder mehr Schritten erfolgt, z. B. durch Meinungsführer.
Telefonie und Chat sind Beispiele für synchrone Kommunikation, bei der Aktion und Reaktion direkt aufeinander folgen. Im Falle eines eingereichten Briefes beispielsweise ist der Abstand zwischen den Kontakten größer, was auch als asynchrone Kommunikation bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Feedback für die Rückmeldung oder Reaktion auf eine Kommunikationsinitiative verwendet. Das bekannteste Basismodell, das einen Kommunikationsprozess abbildet, enthält als Elemente einen Sender, der eine Nachricht über ein Medium an einen Empfänger sendet, der daraufhin eine Rückmeldung gibt. Da es sich um ein mechanistisches Modell handelt, das ursprünglich für die Telefonie entwickelt wurde, liegt die Betonung auf Begriffen wie der Kodierung von Informationen durch den Sender (Input) und ihrer Dekodierung durch die Empfänger.
Kommunikation ist gerade wegen der vielen Techniken, die ein Mensch beherrschen muss, nicht immer offensichtlich. Für die unterstützende Kommunikation werden 4 verschiedene Formen unterschieden:
- Motorische/visuelle Kommunikation: Handgesten, Mimik, Körperhaltung, Gebärdensprache
- Grafisch-visuelle Kommunikation: Schrift, Bilder, Piktogramme
- Räumlich-taktile Kommunikation: Blindenschrift, Sprach-Fühlmethode
- Akustisch-auditive Kommunikation: Sprache, Morsezeichen, Tamburin
Da es sich bei der Kommunikation eher um einen sozialen als um einen technischen Prozess handelt, wurde mehr Gewicht auf Bedeutung und Erklärung gelegt. Ein Sender versucht, etwas zu vermitteln, und die Empfänger interpretieren es auf ihre eigene Weise. Interferenzen im Kontakt, Fehlkommunikation, werden aus technischer Sicht als Rauschen bezeichnet. Störungen können von außen (z. B. durch Lärm) oder von innen kommen (wenn man die Sprache des anderen nicht lesen oder verstehen kann). Abgesehen von einem rein technischen Ansatz ist die Kommunikation auch zu einem beliebten Studienobjekt in den Sozialwissenschaften geworden, die eher nach vitalistischen und dynamischen Aspekten der Kommunikation suchen. Da Sender und Empfänger vermutlich nie zu 100 % dasselbe Endbild haben, wird Kommunikation manchmal auch satirisch als "möglichst nah aneinander vorbeireden" definiert.
Information
Kommunikation und Information werden oft synonym verwendet in Sätzen wie: "Würden Sie das bitte der Zielgruppe mitteilen?". Man spricht dann schon von Kommunikation, wenn noch ungewiss ist, ob die Information überhaupt ankommt, ganz abgesehen davon, wie sie verstanden und verarbeitet wird. Wenn der Empfänger, zum Beispiel der Leser eines Buches, nicht in Kontakt mit dem Autor steht, nennt man den Kontakt einseitig. Zweiseitigkeit oder Mehrseitigkeit liegt vor, wenn es eine Form der Reaktion oder Rückmeldung gibt. Zwischen dem Senden und dem Empfangen einer Nachricht kann ein großer zeitlicher oder räumlicher Abstand liegen: Wenn jemand auf das Werk eines verstorbenen Filmemachers antwortet, wird dies nur auf einer Metaebene als "Kommunikation" bezeichnet.
Ein Merkmal des Kontakts in der Kommunikation ist seine Zwei- oder Mehrdeutigkeit. Auf eine Aufforderung folgt zum Beispiel eine Frage, eine Antwort, eine Gegenreaktion und so weiter. Die Reaktion kann von einem Einzelgänger, aber auch von einem Publikum kommen. Die Kommunikation endet, wenn die Interaktion aufhört. Solange es sich um einen (versuchten) einseitigen Verkehr handelt, nennen wir das in der Regel Informieren. Die meisten gesendeten oder ausgestrahlten Nachrichten kommen nie an. Daten werden erst dann zu Informationen, wenn sie interpretiert worden sind. Ein unverständliches Zeichen kann Signale enthalten, aber wenn sie bedeutungslos sind, gibt es keine Informationsverarbeitung. Nur in der Theorie ist das Ignorieren von Informationen ein Kommunikationseffekt.