Möglicherweise verstößt das neue Betriebssystem Windows 2000 aus dem Hause Microsoft in einigen Teilbereichen gegen die Wettbewerbsbestimmungen der EU. Wie von dem italienischen EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti zu erfahren war, gibt es nach ersten Tests durch Experten Hinweise auf eine Bündelung des neuen Systems mit hauseigener Netzwerk- und Unternehmenssoftware, was zu Kommunikationsproblemen mit Systemen der Konkurrenz führen könnte.
Dadurch wären die Benutzer von Windows 2000 zum Kauf weiterer Microsoft-Produkte gezwungen, um die Funktion der Systeme sicherzustellen. "Die dominante Microsoft-Position könnte auf andere Märkte übergreifen", sagte Mario Monti. Seine Befürchtung ist, dass Microsoft mit einer angestrebten Dominanz im Server-Markt den eCommerce kontrollieren könne.
Ungeachtet der Fragen der EU-Kommission hält Microsoft am geplanten Termin für die Vorstellung seines neuen Betriebssystems am 17. Februar fest. Microsoft-Jurist John Frank ließ unterdessen verkünden, dass sein Haus umfassend mit der EU-Kommission zusammenarbeiten werde. Die von der Kommission gesetzte Frist von 4 Wochen zur Beantwortung der Fragen werde eingehalten, und "die gewünschten Informationen werden bis Anfang März zur Verfügung stehen", sagte John Frank.
Der Software-Konzern erklärte, Microsoft werde die Versionen von Windows 2000 für Arbeitsplatz-Rechner und Server nicht in einem Paket anbieten. "Die Kunden stehen vor der freien Entscheidung, die Produkte separat voneinander zu erwerben." Den Grund für das Eingreifen der EU-Kommission sieht Microsoft im übrigen in einer Beschwerde des Konkurrenten Sun Microsystems. "Sun verlangt ein Eingreifen des Staates, um von der Tatsache abzulenken, daß Microsofts Server-Technologie den Kunden ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bietet."
Weil es sich im Moment noch um eine reine Prüfung von Informationen handele, kann über mögliche Sanktionen noch nicht gesprochen werden. "Wir sind ganz hart bei Wettbewerbsfragen", antwortete der Kommissar auf die Frage, ob bei einer Bestätigung des Verdachts auf wettbewerbsrechtliche Verstöße auch ein europäisches Vermarktungsverbot von Windows 2000 in Betracht käme. Aber auf jeden Fall müsse Microsoft dann sein Programm ändern, und auch Geldstrafen können nicht ausgeschlossen werden.
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